Markthalle […]

Markthalle
Lichtkasten-Installation
Kunstverein Loitz
2012

Fotos: Ervil Jovković

a.raumansicht1b.stand1.2b.stand1.5a.raumansicht3a.raumansicht2c.stand2.06c.stand2.01

Ausgangspunkt für die Einzelausstellung im Loitzer Kunstverein ist die vergangene Welt einer alten Markthalle im Berliner Stadtteil Wedding, der Müllerhalle. Diese kurz vor dem Abriss stehende Halle mit ihren oft bizarr anmutenden geschlossenen Verkaufsständen ist für Walter zugleich ästhetisches Material und Anlass für eine Reflexion über sich verändernde Sozialstrukturen im großstädtischen Umfeld und damit verbundene Alltagsgewohnheiten.
Alte Verkaufskultur schwindet und weicht den großen Supermärkten oder den vielen kleinen Billig-Läden. In einer großen Installation begreift Walter die Marktstände als abstrahierte, teils begehbare Skulpturen, deren Auslagen in farbigen Lichtkasten-bildern zu Malerei werden. So leuchtet das frühere Leben dieser Stände nur noch wie eine alte Leuchtreklame als Widerschein einer alten Handelstradition. Indem der Künstler diesen Ort in den Kunstraum überführt, weist er ohne Pathos auf das Besondere und Vergängliche unserer Lebenswelt hin, weckt Aufmerksamkeit für diese oft prekären Räumlichkeiten, zeigt den sich verändernden öffentlichen Raum auch als Umschlagplatz und Sehnsuchtsort. …
Auch wenn es diesen konkreten Bezug zu Berlin gibt, wo Klaus Walter seit 2007 lebt, enthält MARKTHALLE in ihrer Verallgemeinerung auch Verweise auf die Probleme im ländlichen Raum Vorpommerns, der ebenso wie der ehemalige Berliner Arbeiterbezirk mit wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen zurecht kommen muss.

Kornelia von Berswordt zur Ausstellung MARKTHALLE im Kunstverein Loitz 2012
Die Autorin war langjährige Direktorin der Staatlichen Museen Schwerin.

 

bild1 imbissImbiss
60 x 300 cm

bild2 getraenkeGetränke I
123 x 135 cm

bild3 stuehleStühle
100 x 85 cm

bild4a automatAutomat
81 x 61 cm

bild5 blumenBlumen
100 x 150 cm