Destination […]

Destination
185 x 100 cm
Lichtkasten
2013

Der Lichtkasten ist Teil des Kunst-am-Bau-Projektes für das deutsche Generalkonsulat Kaliningrad, RUS.

aus dem Konzept:

Die Brückenfunktion der Stadt – als Königsberg östlichste Stadt Preußens, als Kaliningrad westlichste Stadt Russlands – macht sie zu einem durchaus kosmopolitischen Ort. Der Zugang zur Ostsee unterstreicht die Öffnung in einen europäischen Kulturraum. Im deutschen Generalkonsulat mit der Visastelle wird diese Öffnung zur konkreten, individuellen Erfahrung im Alltag.
Die Arbeit DESTINATION umkreist daher das Thema: Heimat und Fremdheit.

Zentrales Objekt der Arbeit ist ein Lichtkastenbild, welches über die gesamte Höhe der Wandfläche reicht. Eine Treppe markiert eine typische Schleusensituation des Reisens. Die Umgebung ist nicht näher definiert, kann aber als Küste verstanden werden. Der Blick auf die zufällige Konstellation der Figuren offenbart unterschiedliche Zustände des Unterwegs-Seins: Aufbruch, Erwartung, Zögern, Bleiben, Ankommen…
Die Fläche im oberen Bildteil, etwa mit einer Anzeigetafel zu assoziieren, transportiert durch eine sich ändernde Farbe wechselnde „Botschaften“ und variiert so die Grundstimmung des Bildes. Dies jedoch sehr langsam, sozusagen erst auf den zweiten Blick. (Jede Farbphase bleibt etwa 5 min stehen und wechselt dann über 2 min zur nächsten. Zwischen jede Farbe ist eine ebenso lange Weiß-Phase geschaltet.) Der Hauptteil des Bildes in fast monochromer Ausführung bleibt unverändert. So erhält das Bild zusätzlich einen Zeitfaktor, womit der Funktion des Verbindungsgangs auch als Warteraum Rechnung getragen wird.

So wie der Lichtkasten auf der Wandfläche einen künstlichen Durchblick schafft, so wird die Sicht auf die natürliche Umgebung im Glasgang künstlich zerschnitten. Der Sichtstreifen nimmt die Breite des Leuchtbildes auf, die breiteren Restflächen werden durch Sandstrahlen mattiert.

Der ausschnitthafte Blick auf die gewohnte Umgebung erzeugt eine Verfremdung, ebenso wie die drei bis zur halben Höhe eingefärbten Glasflächen (grün, rot und grau). Die Künstlichkeit des farbig gefilterten Blicks nach draußen lässt das Gewohnte in buchstäblich anderem Licht erscheinen.

Die Strukturierung der Glasflächen mit wechselnder Durchsichtigkeit, die farbigen Glasflächen und nicht zuletzt der von der Straßenseite her sichtbare Lichtkasten, geben dem Neubau auch von außen eine markante Präsenz.

Fotos (Gebäude): © Torsten Seidel, Berlin